Nach fast zweistündiger Anreise mit Kurzexkursion durch den Wörlitzer Park und einer Fährüberquerung der Elbe ging es für die B1 Junioren vom VfB Germania Halberstadt am letzten Sonntag zum Tabellenelften der Verbandsliga, der SG Lutherstadt Wittenberg.
Die Germanen gingen als klarer Favorit in das Geschehen. Das Spiel auf dem Sportgelände von Grün-Weiß Piesteritz entwickelte sich sehr langsam zu einem ansehnlichen Verbandsligaspiel. Immerhin vergingen knappe zehn Minuten bis die Germanen ihre erste Torchance kreierten. Bis dahin war das Spiel geprägt von Zweikämpfen im Mittelfeld und einer hohen Fehlpassquote auf beiden Seiten. Boks verzog knapp. In der Folge wurden die Halberstädter nur über Standards gefährlich. In der 17. Minute setzte Sascha Liebing einen Kopfball über das Tor. Eine weitere Chance sahen die Zuschauer in der 20. Minute, Max Stadler spielt sich über rechts frei, verzog aber in aussichtsreicher Position knapp. Optisch mit viel Übergewicht fanden die Germanen Angriffe immer wieder in der vielbeinigen Heimabwehr ein jähes Ende.
Symptomatisch für dieses Spiel war die Entstehung des entscheidenden Treffers an diesem Tag. Der sicher agierende Torhüter Paul Niehs klärte einen Angriff der Heimelf. Seinen langen Abschlag nahm Cedrik Staat in der gegnerischen Hälfte auf, umspielte einen Abwehrspieler und netzte trocken zum 1:0 ein. Ein Tor über zwei Stationen.
Wer jetzt dachte, dass der Treffer dem Zeißig Team Sicherheit brachte, sah sich getäuscht. In der 36. Minute sollten die Germanen ihren Vorsprung ausbauen können. Einen Handelfmeter setzte Lukas Seelhorst allerdings neben das Tor. In der 39. Minute sollten die Platzherren ihre erste Chance bekommen, die allerdings war mehr als hochkarätig. Max Stadler konnte den schon sicher geglaubten Torjubel der Wittenberger ersticken, als er den Ball für den schon geschlagenen Torhüter noch von der Linie kratzen konnte. Die Germanen dominierten den Gegner in der ersten Hälfte, konnten aber nur selten die Trainervorgaben, den Gegner mit viel Laufarbeit und konsequenten Spiel über die Flügel unter Druck zu setzen, umsetzen.
Die zweite Hälfte begann furios. Bis zur 50. Minute erarbeiteten sich die Germanen vier gute Gelegenheiten. Fernschüsse durch Staat und Müller verfehlten ebenso das Ziel wie zwei Kopfballgelegenheiten durch Edelmann. Der Ball lief jetzt besser, die Germanen besannen sich auf ihre Stärken. In der 54. Minute kamen die Hausherren zu ihrer zweiten Chance. Ebenso ein Hochkaräter. Sascha Liebing klärte vor dem einschussbereiten Stürmer der Wittenberger.
Der Rest des Spiels ist schnell berichtet. Germania drückte und erarbeitete sich Chance auf Chance. In der 67. Minute konnte der Torhüter der Wittenberger einen Fernschuss von Eheleben nur mit Mühe zur Ecke lenken. Die wiederum brachte Frye aussichtsreich in Position, dessen Kopfball von der Lattenunterkante ins Spielfeld zurück sprang. Weitere Gelegenheiten durch Staat, Frye, Eheleben und Pust blieben ohne Erfolg, so dass es letztlich beim 1:0 blieb.
„Wir haben es versäumt in der ersten Hälfte den Sack zu zu machen. Der Gegner stand sehr tief und machte uns mit der vielbeinigen Defensive das Leben schwer. Über den Spielverlauf hinweg haben wir uns als überlegendes Team auch verdient durchgesetzt, aber wir haben die Heimelf stark gemacht, weil wir das wichtige 2:0 nicht erzielten und ihnen somit über das ganze Spiel zumindest kopfmäßig die Chance zum Ausgleich gelassen haben. Der Mannschaft ist insgesamt kein Vorwurf zu machen. Wir spielen von Spiel zu Spiel mit einer anderen Mannschaft, sind nicht eingespielt und hatten dieses Wochenende erneut die Ausfälle der Stützen Max Köhler, Alex Guhl und Tim Kahmann zu kompensieren. Am kommenden Wochenende wird uns TUS Magdeburg weit aus mehr abverlangen“, so Marcel Zeißig mit seinem Resümee des Spiels.