Das Regionalligateam erhält ab der Saison 2014/15 eine neue Führung. Das Amt des Cheftrainers übernimmt Achim Hollerieth (40). Sportlicher Leiter wird Stephan Grabiniski (45). Beide wurde im Rahmen einer Pressekonferenz heute den Medien und Sponsoren vorgestellt. Beide erhalten einen Vertrag über zwei Jahre.
Hollerieth freute sich angesichts der „familiären Aufnahme“ beim VfB Germania Halberstadt auf die neue Aufgabe. „Die Gespräche haben mir sehr imponiert. Man kann sagen, dass ich stolz bin, hier arbeiten zu dürfen“, erklärte der Trainer. Bei Germania herrsche eine positive Atmosphäre, die er im Profifußball häufig vermisse.
Der Ex-Bundesligaprofi betonte, in seiner Arbeit den Focus auf die Zusammenarbeit im Verein zu legen. „Das Geld sitzt nicht mehr überall locker. Deshalb ist es mein Ziel, den eigenen Nachwuchs zu fördern und so weit wie möglich an die erste Mannschaft heranzuführen.“
Mit Blick auf die Karriere des neuen Cheftrainers meinte der Magdeburger Stephan Grabinski, seine Laufbahn habe ihn nur bis Haldensleben und Barleben gebracht. Der neue Sportliche Leiter gilt dennoch als extrem gut vernetzt. Er wolle in Halberstadt etwas aufbauen. Wie auch der neue Cheftrainer betonte auch Grabinski die Integration des Nachwuchses in die sportliche Entwicklung. „Eine zweite Mannschaft, die A- und B-Junioren gehören dazu.“ Grabinski war zuvor Trainer beim Haldensleber SC und beim SV Barleben 1911.
Steckbrief Achim Hollerieth:
Achim Hollerieth war bis zur A-Jugend zunächst Stürmer beim FC Ostrach, TuS Celle, und dem SC Pfullendorf. Als bei der Pfullendorfer Jugend alle Torhüter ausfielen, wurde er spontan zum Torwart umfunktioniert. Diese Position behielt er bei. Zur Saison 1996/97 wechselte er zum KFC Uerdingen 05 in die 2. Bundesliga. Nach zwei Spielzeiten als Ersatztorhüter wurde er Saison 1998/99 Stammspieler und machte den VfB Stuttgart auf sich aufmerksam, für den er in der 1999/2000 spielte. Hinter Franz Wohlfahrt konnte er sich jedoch nicht durchsetzen und wurde vom jungen Timo Hildebrand sogar als zweiter Torhüter verdrängt. Damit blieb sein Einsatz beim 4:2 gegen den MSV Duisburg am 18. September 1999 sein einziges Spiel in der Bundesliga.
Er ließ sich deshalb zum Zweitligisten SV Waldhof Mannheim ausleihen. Nach guten Leistungen verpflichtete ihn der SVW. Für Waldhof stand er von 2000 bis zu seiner fristlosen Kündigung 2002 im Tor. In der Saison 2002/03 hütete er das Tor des SSV Reutlingen 05, für den er jedoch nur auf drei Einsätze kam.
So folgte er schließlich dem Angebot des FC St. Pauli und wechselte 2003 in die Regionalliga Nord. Dort avancierte er rasch zum unumstrittenen Stammspieler und Publikumsliebling. Dies ist nicht zuletzt auf seine hervorragenden Leistungen in den Spielzeiten 2004/05 und 2005/06 zurückzuführen.
Bis zum 24. Januar 2006 bestritt Hollerieth neben seinem einen Erstligaeinsatz insgesamt 90 Spiele in der 2. Bundesliga sowie 80 in der Regionalliga Nord.
Zum Ende der Saison 2005/06 verlängerte er seinen Vertrag nicht. Anschließend war er für zwei Wochen im Probetraining von Bristol City und absolvierte in dieser Zeit auch zwei Testspiele. Kurz vor Vertragsabschluss zog sich Hollerieth im Training einen Meniskusriss zu, sodass der Abschluss nicht zustande kam. Er musste sich, wieder in Deutschland, zweimal operieren lassen. Ab dem 15. September 2007 spielte Achim Hollerieth beim SV Straelen in der Oberliga Nordrhein. Während der Winterpause verließ er jedoch die Straelener wieder und wechselte im Januar 2008 zurück in die Regionalliga Nord zum VfB Lübeck. Zur Saison 2008/09 wechselte er vom VfB Lübeck zum Schweizer Club FC Schaffhausen.
Seit der Saison 2010/11 war Hollerieth Trainer der A-Jugend des SV Meppen, die in der Regionalliga spielte. Hierbei handelte es sich um Hollerieths erste Cheftrainer-Position. Zuvor sammelte er zusammen mit Frank Pagelsdorf in Dubai als Torwarttrain er beim arabischen Al-Nasr Sports Club Erfahrungen im internationalen Trainergeschäft. Hollerieth ist auch sportlicher Leiter des Jugendleistungszentrums Emsland. Zur Saison 2012/13 wechselte er zum Oberliga-Aufsteiger FC Elmshorn.[3] Den Verein führte er zum Titelgewinn in der Oberliga Hamburg, man verzichtete allerdings auf den Regionalligaaufstieg.